Beschreibung | ||
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Baujahr | 2014 | |
Nennleistung über 12h | 6 kW | |
Brennstoffaufgabe in 12h | 21,2 kg Holz | |
Zuglänge | 10 m | |
Gewicht | 4000 kg | |
aktive Oberfläche | 12 m² | |
Ofenbank | Ja | |
Backofen | Ja | |
Wärmefach | Nein | |
Wassererwärmung | Ja | |
Abbrandsteuerung | Ja |
Der Grundofen ist als Raumteiler angelegt, dadurch ist seine stattliche Größe von 12m² aktiver Oberfläche nicht direkt erkennbar.
Eine Erfolgsgeschichte:
Wenn man über mehrere Jahrzehnte einen Wunschtraum hegt, und diesen dann schließlich realisiert, dann ist dies ein ganz besonderes Erfolgserlebnis! 1975 habe ich mein Haus gebaut, damals war Öl noch billig. Dennoch hatte ich bei der Planung des Rauchabzuges einen Zug für die Befeuerung mit Festbrennstoffen eingeplant. Als ich dann nach einigen Jahren die Planung für einen Kachel-/ Grundofen anging, musste ich das Thema gleich wieder beenden, da der Schornsteinfeger sein Veto eingelegt hatte. Der Hauptzug, in Plewa-Version, wurde für die Ölheizung benötigt und die beiden daneben befindlichen Züge konnten nicht genutzt werden, da nur in Leichtbims gemauert. Das war damals eine schwere Enttäuschung, war ich doch (ein Vierteljahrhundert) mit Öfen und Festbrennstoffen aufgewachsen. In den 50ger Jahren wurde alles verheizt, was brennbar war!! Erst als ich 2002 von Öl auf Erdgas umstellen konnte, war die Option für Festbrennstoffe wieder gegeben.
2006 wollte sich mein Sohn bei seinem Neubau einen Speckstein-Ofen bauen lassen. Dabei offenbarte der Ofenbauer allerdings eine dilettantische Herangehensweise. Um weitere Fehler zu unterbinden, haben wir den Ofen nach der Anfangsphase komplett fertiggestellt, und zwar nach den vorliegenden Plänen. Das war die Initialzündung für meinen alten Traum. Allerdings musste ich noch bis zu meiner Pensionierung warten! Im Rahmen einer generellen Renovierung der Räumlichkeiten sollte die Wand zwischen Flur und Wohnzimmer weichen, um einen Ofen zu errichten. Aufgrund der positiven Erfahrungen mit dem finnischen Speckstein-Ofen und dessen einfachem Aufbau schien der Weg zu meinem Ziel nicht mehr weit. Allerdings wollte ich keinen Standard-Ofen aus deren Sortiment, sondern ich hatte einige Änderungswünsche. Deswegen hatte ich den Hersteller in Finnland angeschrieben, bekam aber nie eine Antwort.
Da ich dies bereits einkalkuliert hatte, begann ich parallel dazu, mich im Internet zu orientieren. Dabei kam ich auf jene Seite, die mir den Weg zu meinem Vorhaben ebnete. Unter „Grundofen-Selbstbauen.de“ habe ich genau das gefunden, was ich mir vorgestellt habe. Die dort von Thomas Entzminger geschilderten Probleme deckten sich genau mit meinen Erfahrungen. Er hatte Antworten und Lösungen gefunden und war bereit, diese weiterzugeben. Nach einigen E-Mails und Telefonaten haben meine Frau und ich am 19.8.2012 die Familie Entzminger besucht. Nach einem sehr konstruktiven und freundlichen Gespräch waren wir uns schnell einig: Ich werde meinen Ofen nach seiner Anleitung bauen. Einige weitere ungeplante Ereignisse verzögerten den Baubeginn erheblich. Am 29.07.2013 ging es dann endlich los. Ich habe die Wand zwischen Flur und Wohnzimmer Stein für Stein abgetragen und den Estrich entfernt. Die Baustelle hatte ich mit einem Folienvorhang abgeteilt, so hielt sich der unvermeidbare Schmutz in Grenzen. Die einzelnen Bauphasen habe ich nach jedem kleinen Bauvorschritt im Bild festgehalten und an Thomas Entzminger gesendet, zwecks „Begutachtung und Abnahme“. Das Mauern war für mich kein Problem, dies hatte ich mir einst beim Bau meines Hauses abgeschaut und wiederholt praktiziert. Etwas nervig war die Handhabung des Edelstahlwellrohres; es war fast wie „Schlangenbeschwörung“. Da jedoch vier Wasserkreisläufe eingeplant waren, musste dies sein. Insgesamt bestand die Baustelle etwas mehr als ein Jahr, denn hin und wieder mussten längere Pausen eingelegt werden, weil der tägliche Wahnsinn in Haus und Garten ja auch weitergehen muss. Urlaube waren bei der vielen Arbeit natürlich auch ganz wichtig! Da ich der erste Interessent von Herrn Entzminger war, gab es damals noch nicht die Erkenntnisse der neuen Ofentür, das heißt: ich habe zunächst eine Standardtür eingebaut. Allerdings wurde diese bereits nach ca. 4 Monaten Betriebszeit, am 19.12.2014, ersetzt. Dieses Türelement ist auf der Web-Seite hinlänglich beschrieben worden, jedoch ist der größte Vorteil nicht zu unterschätzen: die Scheibe muss nicht mehr geputzt werden und die Asche muss nur noch alle 4-5 Wochen ausgekehrt werden. Zudem ist der Abbrand wesentlich sauberer und das Feuer brennt erheblich ruhiger. An dieser Stelle danke ich Thomas (inzwischen sind wir per Du) ganz besonders, dass er mich zu dieser schnellen Änderung bewegt hat und mir einen ordentlichen Kulanzrabatt auf die neue Tür gegeben hat.
Seit Ende August 2014 brennt der Ofen jeden Tag, abgesehen von kurzen Unterbrechungen.
Die Wärme ist unbeschreiblich behaglich! Mit relativ wenig Holz (ca. 10 kg) mache ich den ersten Abbrand. Damit erreiche ich eine Temperatur von ca. 750 bis 780 Grad, gemessen zwischen Prallplatte und Gewölbe. Nach 2 bis 3 Stunden lege ich noch einmal 2 bis 3 kg nach; und das war es. Die Schamottesteine halten die Wärme locker bis zum nächsten Tag. Im Vergleich zum Specksteinofen meines Sohnes verbraucht mein Grundofen ca. 25 % weniger Holz. Der Specksteinofen hat auch nur die Hälfte an Masse. Wir haben schon überlegt, diesen abzubauen und nach den Plänen von Thomas eine Brennkammer und mehr Laufmeter Züge aus Schamotte zu bauen. Anschließend könnten die Specksteine als Außenverkleidung wieder verwendet werden. Den Wasserkreislauf habe ich noch nicht in Betrieb, da im Rahmen weiterer Renovierungsarbeiten der Flur und das Gäste-WC mittels Fußbodenheizung durch den Grundofen versorgt werden sollen. Die Abgastemperatur bei Eintritt in den Schornstein liegt bei etwa 80 – 90 °C, alles andere wird in den Steinen gespeichert.
Dank:
Ich kann nur jedem ernsthaften Interessenten eine Zusammenarbeit mit Thomas Entzminger empfehlen. Er hat mir bei allen Fragen mit Rat und Tat zur Seite gestanden und war immer ansprechbar! Seine detaillierte Planung und sein umfangreiches Wissen sorgen für Sicherheit! Es fällt uns leicht – hier spreche ich auch im Namen meiner Frau – uns bei Thomas ganz herzlich zu bedanken. Es hat Spaß gemacht und das Ergebnis ist unbezahlbar!
P. S.: Wichtig ist die Einbeziehung des Schornsteinfegers von Beginn an, dann gibt es keine bösen Überraschungen und die Abnahme des Ofens ist eine reine Formsache. Die Fixierung der Schamottesteine mit Spanndraht ist zwar zeitaufwendig, dennoch beim Brennraum überschaubar und auch sinnvoll bei Verwendung von Lehmmörtel. Lehm ist im Vergleich zu normalem Mörtel eine äußerst dankbare Angelegenheit, also ideal für alle Neueinsteiger beim Mauern.