Beschreibung | ||
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Baujahr | 2013 | |
Nennleistung über 12h | 7 kW | |
Brennstoffaufgabe in 12h | 24,7 kg Holz | |
Zuglänge | 9 m | |
Gewicht | 4500 kg | |
aktive Oberfläche | 14 m² | |
Ofenbank | Ja | |
Backofen | Ja | |
Wassererwärmung | Ja | |
Abbrandsteuerung | Ja |
Ein Dankeschön an Ralf und Thomas, das nicht in zwei Sätzen zu beschreiben ist:
Wir wussten noch nicht, wo unser Haus stehen würde, und wie es aussehen könnte, doch einer Sache waren wir uns sicher: Wir würden mit Holz heizen. Als wir nach längerer Suche endlich unsere Immobilie erworben hatten, waren wir uns einig, dass da ein Ofen ins Wohnzimmer rein musste. Nur welcher ? Das Haus war ok, Platz für grosse Holzstapel war auch vorhanden. Der Ölbrenner war noch gut, und der Heizungsfachmann riet uns, diesen drin zu lassen. Die alten sind robuster. Also kein Holzvergaserkessel im Keller. Den mag sowieso keiner gern anfeuern da unten. Kaminofen mit Wassertasche…Grundofen mit oder ohne Absorber, Warmluftkachelofen….Kombiofen… das war die Frage aller Fragen. Nach diversen Angeboten und unterschiedlichen Empfehlungen von Ofenbauern, Fachbuchlektüre und monatelanger Recherche im Internet, fiel die Entscheidung auf einen Grundofen mit Wasserabsorber. Der hohe Wirkungsgrad, die lange Wärmespeicherung und die gesunde Strahlungswärme waren ausschlaggebend. Eine Ofenbank könnte man auch noch irgendwie integrieren. Und es ist eine Anschaffung fürs Leben.
Die Homepage von Ralf und Thomas ist uns dabei unter anderem schon länger aufgefallen. Ich bin selbst Handwerker, hab auch schon alles mögliche gebaut, nur einen Ofen noch nicht. Warum sollen wir es nicht hinbekommen, einen solchen zu bauen ? Wir wagten es. Bei Ralf haben wir erst mal den Grundofen besichtigt. Und dann sind wir ins Geschäft gekommen. Es ging eine ganze Weile, bis es dann nach mehreren Entwürfen so weit war, dass wir sagten: Das ist er ! Welcher immense Zeit-/ und Organisationsaufwand noch auf uns zu kommen würde, das ahnten wir da noch nicht.
Der ideale Platz war genau dort, wo sich eine tragende Wand zwischen Wohn- und Esszimmer befindet. Diese musste teilweise raus, und statisch abgestützt werden. Im Keller haben wir an zwei Stellen auch noch Stützen montiert, um sicher zu gehen, dass die Decke die Last trägt. Der Parkett wurde vorsichtig an der geplanten Stelle herausgelöst, und der Estrich entfernt. Der Rest des Wohnraumes wurde komplett mit Malervlies, und darauf OSB-Platten, abgedeckt. Dann kam der Lattenverschlag mit der Folie um die Baustelle herum dran. Mein Tip an andere: Das Malervlies doppelt und gut überlappt legen, sonst wird der Parkett an manchen Stellen trotzdem durch hindurchrieselnde Steinchen beschädigt, so wie es bei uns passierte. Dann brauchten wir noch einen Leichtbauschornstein, da der vorhandene an völlig ungeeigneter Stelle war. Bei der Gelegenheit legte ich noch zwei dicke Leerrohre an der Wand nach oben. So wird es möglich, Kabel einer eventuellen PV-Anlage nachträglich einzuziehen. Nun war da also so ein Riesen-Loch mit mehreren Bohrungen und Durchbrüchen in den Keller mitten im Raum. In dieses Loch würde der Ofen kommen. Der gesamte Winterurlaub von zwei Wochen ging dabei drauf, und es war noch kein einziger Stein des Ofens gemauert. Johannas skeptischer Blick sagte mir: “Das wird nichts. Dieses Projekt ist eine Nummer zu gross.”
Also packte ich es noch motivierter an ;-) Am Abend nach der Arbeit sowie am Samstag wurde immer die kreischende Steinsäge angeworfen und die nächsten Lagen des Ofens vorgesägt. Eines ist sicher. Man braucht entweder einen Einsiedlerhof, wo das niemand stört, oder taube Nachbarn. Der Sonntag wurde immer entweiht, um die Steine leise mit Lehm hochzumauern. Das Lattengestell mit den Folien um die Baustelle herum, so wie es Thomas bei sich auch gemacht hatte, hat sich gelohnt, und den meisten Dreck vom Rest der Wohnung ferngehalten. Beim Bauen wurden wir immer wieder innerlich motiviert durch den hohen Stundenlohn, den wir uns sozusagen selbst durch den Eigenbau bezahlten. Den hätten wir auch gerne im Geschäft bei der Arbeit gehabt. Der Ofen wurde nach und nach größer, und Johannas Skepsis nach und nach kleiner.
Während dieser ganzen Zeit haben wir die professionelle und immer freundliche Unterstützung von Ralf bekommen. Meistens haben wir per E-Mail kommuniziert, weil meiner Meinung nach ein Problem so besser formuliert werden kann. Wir haben immer schnell und ausführlich Antwort bekommen, oft wurden Bilder hin und her geschickt, und manchmal war es nötig, zu telefonieren, und der Ofen wurde nach etwa 4 Monaten Bauzeit, weit mehr als 200 Arbeitsstunden und viel Dreck und Lärm endlich fertig. Bei der Einstellung der Ofensteuerung bekamen wir dann noch kräftige Unterstützung von Thomas.
Was noch nicht fertig ist, ist der Anschluss der Wasserabsorber an die Heizung. Aber auch das kommt noch. Im Moment werden nämlich ohne den Ölbrenner die abgelegenen Räume noch nicht ausreichend warm, was allerdings normal ist. Doch der Ölverbrauch ist jetzt schon drastisch gesunken gegenüber dem letzten Winter. Dies belegen unsere monatlichen Pegelmessungen am Öltank.
Fazit: Letztlich war es eine gute Entscheidung, dass wir den beiden unser Vertrauen geschenkt haben. Hinweise von Konkurrenten auf “Geisterfahrer mit Skype-Anschluss, die nur das schnelle Geld wollen”, haben sich als das genaue Gegenteil herausgestellt. Das leicht zu bedienende, und kaum zu glauben, kostenlose Konstruktions-CAD, mit dem der Ofen geplant wurde, half oft bei bestimmten Stellen, Details und Masse herauszufinden. (Diese Software ist jetzt zu meinem Konstruktionswerkzeug für alles mögliche geworden, unter anderem für die Gartenhütte. Vielen Dank, endlich habe ich das gefunden, was ich schon lange gesucht habe.) Als Schwaben können wir nur noch sagen: Es macht uns glücklich, unseren Grundofen beim Abbrand anzuschauen und zu denken: Das Riesen-Ding haben wir tatsächlich selbst gebaut. Und es war günstig. Etwa 5 Tonnen Speichermasse machen das Heizen mit Holz sehr komfortabel. Und der Gedanke daran, wieviele Tausende Liter Heizöl wir nicht mehr tanken müssen, macht unheimlich zufrieden.
Wolfgang und Johanna